Unser Weg zum Geschwisterzimmer – Vorbereitung

Als Bienchen* im Februar sechs geworden ist, schenkte ihr Bruder, Jebba*, ihr eine Übernachtung bei sich im Zimmer. Aus einer Übernachtung wurden zwei, dann drei und ehe man sich versah, schlief sie schon über einen Monat täglich im Gästebett ihres Bruders. Wir bemerkten, dass wir abends ausgiebiger kuschelten und redeten, also haben wir entschieden, dass diese wundervolle Phase doch zur Dauerlösung umfunktioniert werden könnte. Unsere Lösung: ein Geschwisterzimmer.

Die folgenden 5 Punkte haben uns geholfen, klare Strukturen für alle Familienmitglieder zu formulieren – und vielleicht können sie auch dir bei der Entscheidung helfen.

Kinder schreiben gemeinsam die Regeln des Zusammenlebens im Geschwisterzimmer auf
Unser Auftakt fürs Zusammenleben im Geschwisterzimmer: gemeinsam die Regeln dazu definieren.

1. Individuelle Familiensituation

Unser Leitsatz „Geschwister sind die besten Freunde fürs Leben“ ist prägend und wird hier seit der Geburt unserer Kleinen tagtäglich gelebt. Aus den beiden sind in der Tat mit den Jahren beste Freunde geworden, und so sind sie im Alltag unzertrennlich. Mir ist es wichtig, dass sie füreinander da sind, dass sie sich gegenseitig unterstützen, Geheimnisse teilen und gemeinsam Mist aushecken. Auch spielt neben der Sympathie der Altersunterschied eine Rolle. Den idealen Altersunterschied gibt es bei Geschwistern nicht, finde ich. Das ist meiner Meinung nach sehr typabhängig, denn auch Geschwister können sich mögen oder auch nicht, egal, ob nun zwei oder sechs Jahre dazwischen liegen. Die drei Jahre, die zwischen unseren Kindern liegen, sind für uns perfekt. Beide Kinder brauchen etwa zehn Stunden Schlaf, sodass sich auch hier ein gemeinsamer Rhythmus entwickelt hat. Der Vorteil für die Kleinen ist ja oft, dass sie ruhiger einschlafen, wenn noch ein anderer mit im Raum ist. Gemeinsam bekämpfen sie die Furcht vor der Dunkelheit.

2. Räumliche Gegebenheiten

Schaut man sich den Grundriss unserer Wohnung an, so sieht man im unteren Geschoss neben dem Bad und einer Abstellkammer zwei Räumlichkeiten: ein Zimmer mit 12 Quadratmetern und einen Raum mit 24 Quadratmetern. Beim Einzug haben wir Bienchen ins kleinere Zimmer und Jebba ins große Zimmer einquartiert. Jetzt – vier Jahre später – müssen wir umdenken. Aus dem Babyzimmer mit (damals) genügend Freiraum musste ein Kinderzimmer werden, was uns einfach nicht gelungen ist.

Durch das zunehmende Alter verändern sich die Bedürfnisse der Kinder, sodass man hier auch einige Möbelstücke mehr oder weniger einplanen muss. Auf 12 Quadratmetern kann man die Bedürfnisse eines Vorschulkinds nicht wirklich berücksichtigen, weshalb Bienchens Zimmer das zukünftige gemeinsame Schlafzimmer und Jebbas großes Zimmer das neue Spielzimmer wird.

3. Gegenstände auslagern und ausmisten

Was muss in einem Kinderzimmer stehen? Wer gibt das vor? Unabhängig von einem Geschwisterzimmer braucht ein Kind meiner Meinung nach folgendes Mobiliar: ein Bett, einen Kleiderschrank, einen Schreibtisch, ein Regal oder eine Kommode (Spielsachen), eine Spielfläche. Wenn die räumlichen Gegebenheiten es zulassen, könnte man einiges in andere Wohnungsbereiche auslagern (so kann z. B. der Kinderschreibtisch bei Papa im Büro stehen).

Wir würden folgendermaßen vorgehen: Das Schlafzimmer bietet Platz für ein Etagenbett mit drei Schlafplätzen und einem kleinen Regal für Bettwäsche, Gute-Nacht-Geschichten und Stofftiere. In das Spielzimmer stellen wir zwei gleich große Kleiderschränke, Regale für den nötigen Spielzeug-Stauraum sowie ein Lowboard. Das Lowboard bietet die Möglichkeit für eine weitere erhöhte Spiel- und Baufläche.

4. Streitpotenzial minimieren

Wenn man das Streitpotenzial vermeiden oder minimieren kann, bin ich voll und ganz dafür. Ich habe mich damals immer gefragt, warum mein Bruder die gleiche Jacke wie ich nur in einer anderen Farbe bekommen hat. Ich fand das als Kind total doof, weil ich nie gefragt wurde, es wurde einfach gekauft. Den Fehler wollte ich nicht begehen, also habe ich meine Kinder stets nach ihrer Meinung und ihrem Geschmack gefragt. Für beide stand schnell fest: sie wollen das Gleiche – nur die Farbe der Wand soll jeweils anders aussehen. Das ist ja das geringste Problem 🙂

Die Wand wird schon mal in der Wunschfarbe gestrichen 🙂

5. Unser Regelwerk

Um Stress und unnötige Streitigkeiten zu vermeiden haben wir gemeinsam im Familienrat besprochen, was uns im Alltag gefällt und was nicht – und was wir an sich schön fänden. Daraus ergab sich dann ein Bilder-Regelwerk, welches die Kinder unterschreiben und an die gemeinsame Kinderzimmer-Wand hängen werden.

Mit diesen 5 kurzen Punkten konnten wir uns eindeutig für eine Zusammenlegung der Kinderzimmer entscheiden.

Kommt für dich bzw. deine Familie ein Geschwisterzimmer in Frage oder habt ihr vielleicht schon eins? Dann schreibt es mir doch über den PAIDI Facebook oder Instagram Account!

Bis dahin erstmal alles Liebe,

deine Julia

*Um meine Kinder zu schützen, habe ich ihre Namen etwas umgewandelt.

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