Beikost-Start – so haben wir es gemacht

Henry wurde von Beginn an gestillt, was gut funktionierte und sehr praktisch war. Unsere Kinderärztin riet, mit vollendetem vierten Monat mit der Beikost zu starten. Daran hatte ich zunächst gar nicht gedacht.

Babys Schmatzen und offensichtliches Interesse an Mamas und Papas Essen.

Irgendwoher hatte ich sechs Monate als Benchmark zum ausschließlichen Stillen gehört. Und ich hatte zwar wahrgenommen, dass Henry gerne nach unserem Essen gierte, das aber erstmal ignoriert. Beim Kinderarzt wiederum erfuhren wir, widersprüchlich zu anderen Stimmen, dass frühzeitige Beikosteinführung das Allergierisiko minimiere. Gut, der eigentliche Grund, dass ich zum Bioladen fuhr und reichlich Biogemüse kaufte, war wohl die Freude und Spannung auf einen neuen Abschnitt im Leben von Henry, den mein Mann und ich sehr schätzen: das Essen.

Welches Gemüse gefüttert wird, kann zunächst durch Kauf von Gläschen erprobt werden.

Henry war also vier Monate alt, und die Gründe, mit der Beikost zu starten, waren das offensichtliche Interesse unseres Sohnes am Essen, der Rat unserer Kinderärztin und die eigene Neugierde. Unsere Ärztin gab uns zudem zwei wertvolle Tipps: Um einer trägen Verdauung entgegenzuwirken, sollen wir anstelle von Klassikern wie Karotte, Kürbis und Kartoffeln eher auf Spinat oder Pastinake zurückgreifen. Zum anderen empfahl sie uns, eine Handvoll Gläschen zu kaufen, um die richtige Konsistenz des Breis kennenzulernen, bevor wir wie wild Gemüse einkaufen. Die Forschung ist bei der Babykost vielfach erprobt und kann somit eine Hilfe zur Orientierung bieten. Zudem gibt es Spinat selten in babytauglich reiner Qualität so zu kaufen, verriet unsere Ärztin noch. Die Gläschen für vier Monate alte Babys sind in bester Qualität. Also: gesagt, getan beziehungsweise gekauft.

Geduldig sein und nichts erzwingen – essen muss man lernen.

Der erste Versuch, dem Kleinen Spinatbrei schmackhaft zu machen, resultierte nicht wirklich in einem leergeputzten Gläschen, das haben wir aber auch nicht erwartet. Die Bewegungen, die Henry mit seiner Zunge machte, erinnerten eher an Ablehnung  – als würde er versuchen, den Brei wieder aus dem Mund zu befördern. Doch wir hatten bereits zuvor den Hinweis beim Arzt mitbekommen, dass die Babys nur diese Bewegung vom Stillen oder Trinken kennen und ausüben. Das Essen müssen sie logischerweise noch lernen. Sollte das Baby den Brei verweigern, so kann man gut nochmals eine Woche verstreichen lassen und es dann erneut versuchen.

Babys Speiseplan anpassen, dabei bleiben und an Bedürfnissen ausrichten.

Unsere Kinderärztin gab uns zudem den Hinweis, nach der erfolgreichen Breikost auf das Stillen im direkten Anschluss zu verzichten. Das Baby könne sich sonst an dieses Ritual gewöhnen und den Brei verweigern, da es weiß, dass es im Anschluss die Brust oder das Fläschchen gibt. Ich habe diesen Rat nicht immer befolgt. Manchmal hatte Henry eben einfach noch Hunger. Meistens lag eine Stunde zwischen Mittagsbrei und Stillmahlzeit. Für mich war das völlig in Ordnung!

Routine und Struktur im Alltag: selbermachen und einfrieren.

 So vergingen ungefähr vier Wochen: Henry bekam mittags seinen Gemüsebrei und wurde sonst nach wie vor gestillt. Seine Verdauung pendelte sich ebenfalls ein, sodass ich schnell auf Spinatgläschen verzichten konnte und ihm zunächst reine Pastinake oder Kürbisbreie kochte. Dafür kochte ich an einem Tag in der Woche das Gemüse, verteilte den Brei im Anschluss auf sechs Döschen und fror für den Rest der Woche ein. Am Morgen holte ich ein Döschen zum antauen aus dem Gefrierfach und wärmte  es später im Topf kurz bevor es Mittagessen gab auf.

Zum Füttern kann ich einen Hochstuhl empfehlen, auf den eine Babyschale montiert werden kann, die sind Gold wert! Zu Trinken gab ich ihm Wasser aus einer Porzellantasse, was häufig zu Hustenanfällen und bei mir zu Herzstillstand führte. Doch kurz darauf entdeckte ich Magic Cub Trinkbecher, die laut Hersteller erst ab acht Monaten geeignet sind. Das kann ich nicht bestätigen. Henry hat daraus bereits ab dem fünften Monat getrunken, so konnten wir auf Schnabel-, Henkel- und sonstige Trinkhilfen verzichten und Geld sparen. Recht bald mischte ich Gemüsesorten, so gab es Karotte, Fenchel, Kartoffeln, Kürbis, Pastinake und Süßkartoffeln in unterschiedlichster Kombination. Das war also Henrys Start in eine genussvolle Welt. Nach und nach kamen weitere Geschmäcker und Mahlzeiten hinzu, aber dazu später mehr.

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